Urban Network


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Mit dem Projekt „Urban Network“ wird in einer interaktiven Installation demonstriert, wie historische Herrschaftsgebäude oft konträr zu den alltäglichen Prozessen der Menschen stehen. Die Bewegungen des Menschen im urbanen Raum sind Teil der Akteur-Netzwerk-Theorie. Bei dieser Theorie wird nicht länger zwischen Objekten & Subjekten unterschieden, sondern alle agieren in einem Netzwerk miteinander. D.h. alle Entitäten stehen in Verbindung zueinander und beeinflussen sich wechselseitig, sodass klassische Hierarchie-Modelle aufgebrochen werden. Auch das Schloss Johannisburg ist als Akteur in einem Netzwerk zu verstehen und wird nun durch das Jubiläum besonders hervorgehoben. Aber wenn man das Schloss in den Kontext der diversen Bereiche der Netzwerktheorie stellt und analysiert, kommt man zu dem Gedanken, dass das Bauwerk nur marginal von Bedeutung ist. Das Gebäude hat keine Funktion mehr, die für die Menschen im Alltag wichtig ist. Würde man ein Bewegungsprofil der Menschen erstellen, dann kommt man zu dem Ergebnis, dass das Schloss nur selten ein Wegziel ist oder auch nur gelegentlich passiert wird. Bei dem Projekt „Urban Network“ werden die Menschen über viele kleine transparente Pixel repräsentiert, die mit ihrer Umgebung interagieren. Das Schloss ist im Hintergrund zu sehen und wird durch die permanente Bewegung der Pixel verändert. Durch diese ständige Modifikation wird aufgezeigt, dass das Schloss ein Teil von uns ist, aber es hat nur Bedeutung, wenn es mit uns auf dem gleichen Niveau in Verbindung tritt.
Technik: – Ein Computer – Microcontroller – Drei IR-Sensoren
Die vom Künstler selbst entwickelte Software basiert auf einer Physic Engine, steuert den Input und transformiert die eingehenden Daten. Das Programm erstellt 800 kleine transparente Pixel, diese bewegen sich in einem digital generierten physikalischen Raum der mit drei Attraktoren bestückt ist. Der Nutzer der am Schaufenster vorübergeht, wird von den drei Sensoren detektiert und somit verändert der Passant die Position der Attraktoren. Diese ziehen mit ihrem Gravitationsfeld die Pixel auf sich. Jeder Pixel kopiert einen Bildausschnitt von der Position an der er sich gerade befindet und trägt diesen an einen neuen Ort in der Szene. Dadurch wird das Bild permanent verändert.



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