Meditativ Philosophische Software

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Dieses Projekt fokussiert die Kohärenz zwischen Arbeit und Spiel im Kontext digitaler Environments.
Durch die universelle Maschine verschwindet sukzessive die Dichotomie zwischen Arbeit und Spiel. Beides findet vermehrt im virtuellen Raum statt, so dass die Menschen kaum noch zwischen den beiden Bereichen differenzieren können. Unterstützt wird das durch analoge motorische Abläufe bei der Anwendung der Software. Durch Formate wie Education-Games bzw. Education-Software werden bereits bestimmte Fähigkeiten für den späteren Arbeitseinsatz herausgebildet. Durch das Gameplay oder man könnte auch sagen durch das Belohnungsprinzip werden die Anwender kontinuierlich an die jeweilige Tätigkeit gebunden. Spiel bedeutet Kontrolle! Durch das Reglement wird bei jedem Spiel eine Umgebung geschaffen die dem Spieler oktroyiert wird. Bei klassischen Brettspielen o.ä. besteht allerdings die Option die Regeln zu umgehen. Dies ist bei Computerspielen nicht möglich, da der Spieler nicht in die Systemstruktur der Software eingreifen kann. Konkret heißt dies, dass das PC-Game durch seinen strikten algorithmischen Aufbau ausschließlich über die vordefinierten Parameter rezipiert werden kann.
Homogene Strukturen finden wir auch bei den modernen Arbeitsplätzen vor. Die Software, die zum Einsatz kommt basiert auch auf Belohnungsprinzipien und bietet eine totale Kontrolle der Arbeitsabläufe, somit werden die Anwender diszipliniert. Dies geschieht mit Techniken wie automatisierte Evaluation der Arbeitsabläufe und Produktivitäts-Analysen – Kassensysteme in Supermärkten.
Die Installation zeigt ein abgeleitetes Szenario aus der griechischen Mythologie(Die Bestrafung des Sisyphus). Die Sisyphus-Arbeit stellt eine Analogie zur Computer-Arbeit dar, denn durch die Speicherung der Daten entsteht theoretisch eine Form der Unendlichkeit. Somit endet Computer-Arbeit eigentlich nie, allerdings ist diese Behauptung paradox, denn durch die Inkonsistenz bzw. kurze materielle Lebensdauer der Speichermedien ist die Existenz der Daten natürlich endlich. Das Genre der meditativen und philosophischen Software entführt die Nutzer mental in eine Umgebung, in der sie die Option bekommen ihre eigene Position in der digitalen Welt zu reflektieren.
Durch das Arrangement der interaktiven Installation werden analoge und digitale Spiel- und Arbeitsszenarien gegenübergestellt um den Rezipienten für die Thematik zu sensibilisieren. Weiter stehen den Besuchern Freiräume für eigene kreative Regelverletzungen zur Verfügung.



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